Rabeneltern kaufen Habapuppen

Elternzeit… das ist die Zeit, in der mann älter wird. Bei dem Versuch, unsere kleine Tochter wohlbehütet ins Leben zu bringen, wollen natürlich auch meine liebe Frau und ich alles perfekt machen. Wir kaufen Biobrei, Biobananen, hautschonendes Shampoo ohne Wirk- und sonstige Inhaltsstoffe, calciumarmes Mineralwasser und Lilly, die liebe Schwester von Lottenatürlich pädagogisch wertvolles Spielzeug.

Zu Weihnachten wurde Lilly ein Mitglied unserer Familie, eine kleine süße Stoffpuppe von Habermaaß. Für alle nicht-Väter sei hier der Form halber erwähnt, dass viele Menschen (und fast alle Mütter) auf dem Standpunkt stehen, „Habermaaß ist gut.“ Diese Meinung sollten wir Väter natürlich tunlichst übernehmen.

Heute nun erreichte uns das neue „Jahrbuch Kleinkinder“ von Ökotest. Für nicht-Väter: Wenn man ein Kind bekommen hat, wird so ein Abo pflicht. Sei’s drum: In diesem Jahrbuch steht nun über Lillys böse Schwester(?) Lotta: Prüfurteil ungenügend!

  • Die Haare können verschluckt werden… ok, dass ist ein Argument.
  • Die Schnürsenkel der Puppe überschreiten die in DIN ISO EN 0815 festgelegte Maximallänge für Kinderpuppenschnürsenkel um mehrere Millimeter. Es droht Strangulierungsgefahr! Strangulierungsgefahr!!!
  • Zuviele zinnorganische Verbindungen… das sind laut Google so mit die gefährlichsten Chemikalien der Welt. Oh Gott, wir sind Rabeneltern.

Was bleibt? Lilly gehört mittlerweile schon irgendwie zur Familie oder zumindest zum ständigen Inventar der Spielzeugkiste. Ein Austausch kommt nicht in Frage, denn einerseits würde die hochverehrte Tochter dies natürlich bemerken und nicht tolerieren, andererseits mangelt es aber auch an Austauschprodukten. Die Ökotester bieten nur eine Alternative ein: Nanchen Natur Mops rosa. Schon der Name klingt nicht so, als sollte ein liebender Vater so etwas schenken. Achja, und Nanchen hat natürlich auch Killerschnürsenkel, allerdings lösen sie sich erst ab 40 Newton Kraftaufwand.

Mein Fazit: Rabeneltern kaufen Habapuppen.

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