Im Februar 2022 reibte man sich in Europa verwundert die Augen – Russland marschierte vor den Augen der Weltöffentlichkeit in die Ukraine ein. Da die sich abzeichnende Entwicklung epochal prägend für das Europa des 21. Jahrhunderts werden könnte, sollen die Entwicklungen dieser Tage auf dieser Seite zusammengetragen werden.
Das Projekt hier versteht sich als Nachfolger zur Dokumentation des zweiten Irakkriegs und ist ein Vater-Tochter-Gemeinschaftsprojekt. Alle Sichtweisen, Kommentare und Einschätzungen hier sind rein subjektiv.
21. Februar 2022
In einer Rede an seine Nation – und sicherlich auch an die Welt – hielt Präsident Putin eine ausführliche Geschichtsstunde, in derem Verlauf er begründete, warum er nun eine Militäroperation gegen die Ukraine starten wolle. Hört selbst, hier die Rede in deutscher Übersetzung.
25. Februar 2022 – Russische Truppen rücken auf Kiew vor
Nach Angaben des Ukrainischem Verteiligungsministeriums sei die Russische Armee in Bezirke der Hauptstadt eingedrungen und ein Wohnblock wurde bereits durch Raketenbeschuss schwer beschädigt. Der Bürgermeister bestätigte, dass die ukrainische Armee bereits mit „schwerem Gerät“ die Hauptstadt versucht gegen russische Saboteure zu beschützen. Hunderttausende Menschen versuchen jedoch schon aus der Ukraine zu flüchten (z.B. nach Polen oder Rumänien). Es habe außerdem, laut einer Sprecherin, erhebliche Vertreibungen gegeben, weshalb viele Leute weiter flüchteten nach Bulgarien oder Ungarn.
Putin ruft ukrainisches Militär zur “Machtübernahme“ auf. „Nehmt die Macht in Kiew in eure Hände, stürzt Präsident Selenzky, erlauben Sie nicht das Neo Nazis und Terroristen Ihre Frauen, Kinder und Angehörigen als menschliche Schutzschilde benutzen“ so Putin selbst in einer Rede in Moskau (Archiv).
Formal ist die Einreise ukrainischer Bürger in die EU kein Problem, zumindest für 90 Tage kann die Grenze relativ leicht überquert werden (Archiv). Während die Einreise in die EU machbar ist, ist die Ausreise aus der Ukraine weitaus problematischer. Im Zuge der Generalmobilmachung ist es offenbar Männern zwischen 18 und 60 Jahren nicht mehr gestattet, das Land zu verlassen. „Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen“, sagte Ukraines Präsident Selenskyj (Archiv).
27. Februar 2022 – Der Krieg weitet sich aus
In der Nacht gab es heftige Kämpfe am Stadtrand von Kiew. Russische und Ukrainische Truppen lieferten sich dabei Starke Gefechte rund um eine Kaserne und ein Kraftwerk in Kiew. Russland will nach eigenen Angaben die Großstadt Melitopol eingenommen haben und im Süden rücken russische Streitkräfte auf die Stadt Odessa vor, die dritt größte Stadt in der Ukraine.
In Videobotschaften meldete sich der ukrainische Präsident Selenzky zu Wort und erklärte, dass die Ukraine ihre Waffen nicht niederlegen werde.
Es gibt bereits Kontakt zwischen Russland und der Ukraine und man sei grundsätzlich bereit, über Frieden und eine Waffenruhe zu sprechen…
Quelle : https://vm.tiktok.com/ZMLDhG51u/ (Archiv)
8. März 2022 – zeitgenössische Medienschau
Hinterher haben es ja meistens alle besser gewusst. Umso spannender dürfte es da sein, mit wie viel Wissen oder Unwissen es „damals“ tatsächlich zuging. Zeit, für eine kleine Medienschau.
Wir beginnen zunächst einmal mit der Tagesschau. Die 20 Uhr Ausgabe des Ersten Deutschen Fernsehens ist immer noch das Flagschiff im Nachrichtengeschäft. Also dann, liebe Historiker, hier werdet ihr fündig:
- Tagesschau vom 20. Februar 2022
- Tagesschau vom 21. Februar 2022
- Tagesschau vom 22. Februar 2022
- Tagesschau vom 23. Februar 2022
- Tagesschau vom 24. Februar 2022
- Tagesschau vom 25. Februar 2022
- Tagesschau vom 26. Februar 2022
Am Sonntag, den 27. Februar 2022, folgte eine Regierungserklärung mit relativ kurzer Aussprache (Archiv). In dieser Rede verkündete Bundeskanzler Scholz eine massive und langfristig abgesicherte Erhöhung des Militärbudgets. Außerdem kündigte er an, Waffen direkt in die Ukraine liefern zu wollen – ein Bruch mit der bisherigen Staatsdoktrin. Kurzum: die Zeitenwende ist im vollem Gange.
Die zeitgenössische Einordnung übernehmen der Lage der Nation Podcast von Philip Banse und Ulf Buermeyer. Die beiden arbeiten nicht kommerziell – Zeitgeist im besten Sinne direkt für eure Ohren.