[Update 21.4.2013] Dieser Artikel wurde unter dem Begriff „der zweite Golfkrieg“ von mir verfasst. Da sich für den hier beschriebenen Konflikt mittlerweile jedoch die Bezeichnung „zweiter Irakkrieg“ durchgesetzt hat, habe ich den Artikel umbenannt, damit er im Web besser gefunden werden kann.
Da das Tempo, mit dem der zweite Golfkrieg vorangebracht wurde, gleichermaßen beängstigend wie beeindruckend war, möchte ich an dieser Stelle einen kurzen chronologischen Abriss der Ereignisse hierzu geben. Die Historie beschreibt, wie sich der Krieg abzeichnete und dann schließlich begann.
Ein kurzer Hinweis zur Namensgebung dieses Artikels: Der Name „der zweite Golfkrieg“ bezieht sich auf den zweiten Krieg, der unter der Vormachtstellung der USA gegen den Irak geführt wurde. Der Krieg Iran gegen Irak soll hier nicht thematisiert werden und wird daher auch nicht „mitgezählt“.
08.11.2002: Die Resolution 1441
In dieser historischen Resolution der UNO wird dem Irak erstmals mit „ernsten“ Konsequenzen gedroht, falls er die Abrüstungsauflagen nicht penibel erfüllen würde. Obwohl die Entschließung des Sicherheitsrates gut gemeint war, zeigt sie im Rückblick leider auch, wohin zu viele Kompromisse führen können. Während der überwiegende Teil der Welt unter „ernsten“ Konsequenzen nicht die automatische Legitimation eines Angriffkrieges versteht, berufen sich die Vereinigten Staaten und die Koalition der Willigen nun hierauf – und die Weltgemeinschaft ist außen vor. (Link / Archiv / Archiv deutsch)
29.01.2003: Deutschland sagt nein
Kurz vor der Ankündigung der USA, Beweise zur Gefährlichkeit des Irak vorzulegen, hat Bundeskanzler Schröder sich öffentlich festgelegt, in keinem Fall einen Krieg gegen den Irak zu unterstützen. (Link / Archiv)
06.03.2003: Zwischenbericht der Waffeninspektoren
In einem Zwischenbericht zur Lage im Irak vertreten die Waffeninspektoren die Meinung, dass es deutliche Fortschritte in der Zusammenarbeit mit dem Irak gegeben hätte und das man weitere Nachforschungen gestatten solle. (Link / Archiv)
15.03.2003: Französisch – Russisch – Deutsche – Erklärung zum Krieg im Irak
Diese drei Länder weigern sich unmissverständlich gegen den Krieg. In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie daher den Fortgang der Inspektionen und ein erneutes Treffen der Außenminister. Ein paar Stunden später stellte sich heraus, dass das Treffen der Minister von Seiten der Koalition der Willigen nicht gewünscht wurde – und über den Fortgang der Inspektionen nicht weiter beraten werden sollte. (Link / Archiv)
16.03.2003: Das Treffen auf den Azoren
Vor der Küste Europas kamen heute die USA, Großbritanien und Spanien zusammen, um noch einmal über das weitere Vorgehen im Irak zu beraten. Obwohl bei dem Treffen wenig spektakuläre Ergebnisse erarbeitet wurden, erwähnte Präsident Bush im Rahmen der Pressekonferenz: „We’ll make sure that Iraq’s natural resources are used for the benefit of their owners, the Iraqi people.“. Inwieweit sich die Amerikaner an diesen Satz erinnern werden, wenn sie das Land erst einmal unter eine Militärverwaltung gestellt haben, bleibt abzuwarten. (Link / Archiv)
17.03.2003: Die Zeit für diplomatische Lösungen ist vorbei
Am heutigen Tage lief die letzte Frist aus, bis zu der die Waffeninspektoren noch Kontrollen im Irak durchführen durften. Ursprünglich sollte im Anschluß an diese Arbeiten eine neue Resolution im Sicherheitsrat verabschiedet werden, die das weitere Vorgehen geregelt hätte. Da die kriegswilligen Mächte jedoch um ein Veto Frankreichs im Sicherheitsrat fürchteten, wodurch ihnen der Krieg quasi offiziell untersagt worden wäre, unterließen sie es, eine weitere Abstimmung herauszufordern. Stattdessen verkündete der amerikanische Außenminister, dass die Zeit für diplomatische Lösungen nun vorbei sei und das der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am nächsten Tag gegen 02.00 Uhr MEZ verkünden werde, wie nun mit dem Irak weiter zu verfahren sei. Am Rande wurde dabei auch erwähnt, dass selbst für den Fall, dass Saddam Hussein den Irak verlassen würde, amerikanische Truppen in das Land einmarschieren würden. (Link / Archiv)
18.03.2003: Präsident Bush kündigt den Krieg an
Wie nicht anders erwartet, hat Präsident Bush am frühen Morgen (MEZ) des 18.03.2003 den Krieg gegen den Irak innerhalb von 48 Stunden angekündigt (Link / Archiv). Wörtlich verwies er darauf, dass Amerika die Authorität habe, dieser Aufgabe nachzukommen. Darüber hinaus unterstrich er, dass der UNO-Sicherheitsrat und insbesondere Frankreich (durch sein angedrohtes Veto) ihrer „Verantwortung“ nicht gerecht wurden. Nun ist es also offiziell – UNO hin oder her, ab heute machen die Vereinigten Staaten von Amerika das, was sie für die „gerechten Forderungen der Welt“ halten. (Link / Archiv)
Einige Stunden nach der Rede des US Präsidenten konkretisierte das Weisse Haus das weitere Vorgehen im Irak. Dabei wurde erklärt, dass man auch dann einmarschieren würde, falls Saddam Hussein den Weg ins Exil wählen würde. Als Begründung hierfür wurde die Suche nach Massenvernichtsungswaffen genannt. Darüber hinaus sagte der Sprecher des Weissen Hauses, dass man die Menschen im Irak mit Hilfsgütern versorgen werde. (Link / Archiv)
Neben den Aussagen zum weiteren Vorgehen der USA musste sich Ari Fleischer, der Pressesprecher des Weissen Hauses, viele kritische Fragen von Journalisten gefallen lassen. Dabei wurde er gegenüber einzelnen Pressevertretern überaus persönlich und unsachlich, was darauf hindeutet, dass auch er Probleme damit hat, das Verhalten seines Landes mit nachvollziehbaren Argumenten zu rechtfertigen. (Link / Archiv)
Während die Vereinigten Staaten die Stunden bis zum Militärschlag zählen, bekam im alten Europa Spanien offenbar Angst vor der eigenen Courage. Völlig überraschend erklärte die spanische Regierung am Abend, dass sie sich nicht an Angriffen oder Missionen mit „offensiven Charakter“ beteiligen wolle – wer hätte schließlich auch damit rechnen können? Die Kehrtwendung zum Frieden erscheint zwar löblich, der schale Beigeschmack bleibt trotzdem. (Link / Archiv)
19.03.2003: Massive Bombardements und Bodentruppen
Jetzt ist es nur noch eine Frage von Stunden, bis die Koalition der Willigen in den Irak einrücken wird. Während die letzten Vorbereitungen laufen und ganz nebenbei weitere Luftabwehrstellungen bombardiert werden, verkündet das Weisse Haus, dass man in der ersten Welle ein massives Bombardement auf den Irak verüben werde. So wolle man das Regime zur Aufgabe zwingen. Ob solche Mittel jedoch helfen werden, darf man sicher bezweifeln. Während das irakische Regime in einem geheimen Atombunker übernachtet wird es wohl eher die Zivilbevölkerung sein, die hierbei abgeschlachtet wird – aber damit rechnet offiziell natürlich niemand. (Link / Archiv)
20.03.2003: Der Krieg geht los, Europa sammelt Geld
Wie nicht anders zu erwarten, haben die europäischen Regierungen nach dem Scheitern aller diplomatischen Bemühungen, damit begonnen, Hilfsgüter (wörtlich: „massive Hilfsleistungen“) und Finanzspritzen zu mobilisieren. Obwohl dieser Vorgang nicht weiter erwähnenswert ist, ist die Wortwahl des ein oder anderen Politikers doch noch einen Blick wert. Da spricht Belgien davon, dass Europa nun eine „Lektion lernen“ müsse und der amtierende Ratspräsident „bedauerte“ es immerhin, dass keine friedliche Lösung herbeigeführt werden konnte. (Link / Archiv)
23.03.2003: Die Türkei will auch etwas vom Kuchen
Ein wenig pikiert reagierten die Amerikaner auf das türkische Vorhaben, eigene Truppen in den Nordirak zu schicken. Die Koalition der Willigen befürchtet offenbar Probleme, wenn ein neuer „Verbündeter“ wie die Türken nun erst die Kurden überrollen würde und am Ende auch noch an der Umverteilung im Irak beteiligt seien möchten. (Link / Archiv)
25.03.2003: Blutige Bilder erreichen das Internet
Das die Truppen der Koalition zwischenzeitlich erste Soldaten durch Gefangennahme und Gefechte verloren haben, ist nicht weiter neu. Neu hingegen ist die Verbreitung des dazugehörigen Bildmaterials im Internet, dass die Schrecken des Krieges ungeschminkt zeigt. (Link / Archiv)
Während Amerikaner und Briten bereits heftig kämpfen, realisiert man in Deutschland zwischenzeitlich, dass die Türkei allmählich zu einer tickenden Zeitbombe geworden ist. So diskutieren Bundestagsabgeordnete und Regierungsmitglieder inzwischen offen darüber, ob es wohl Rechtens sei, wenn deutsche Soldaten in Aufklärungsmaschinen nahe der Türkisch-Irakischen Grenze direkt oder indirekt das Eindringen türkischer Truppen in den Irak unterstützen würden. (Link / Archiv)
Neben den Soldaten des Iraks und der Koalition stirbt auch die Wahrheit jeden Tag auf’s neue in diesem Krieg. So z.B. im Falle der Stadt Basra: Die Stadt, die vor einigen Tagen schon als „erobert“ verbucht wurde, gilt nun als „legitimes militärisches Ziel“ und soll demnächst von den Briten vollständig eingenommen werden. Diese und weitere Phänomene hat die ARD zusammengestellt. (Link / Archiv)
Da das Vorankommen auf dem Schlachtfeld nicht ganz im Sinne der Koalition der Willigen verläuft, üben sich die Kriegsparteien auch schon darin, Schuldige für diese Misere zu finden. Ein Kandidat dabei könnte Russland sein, dass von den USA beschuldigt wird, militärisches Gerät an den Irak geliefert zu haben. (Link / Archiv)
29.03.2003: Vormarsch der Koalitionstruppen verlangsamt sich
Das Vorankommen der Koalitionstruppen verlangsamt sich in diesen Tagen sichtbar. Die Bevölkerung in Basra weigert sich, sich in Ruhe befreien zu lassen, Sandstürme fegen ungehindert über die Schlachtfelder und zufällige Bombeneinschläge auf einem Marktplatz in Bagdad lassen die Popularität der selbsternannten Befreier weiter sinken. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass der amerikanische Präsident weitere 100.000 Soldaten in das Kriegsgebiet beordert hat. (Link / Archiv)
Obwohl die Militärs noch nicht mal ansatzweise davon sprechen, dass der Irak besiegt sei, denken die Köpfe der Koalition natürlich weiter. So wurden bereits erste Aufträge zum Wiederaufbau des Iraks an einige amerikanische Firmen vergeben, wobei man gespannt sein darf, was die UNO hierzu sagen wird. Die britische Regierung indes bemerkte hierzu nur, dass sie auch gerne einige größere Bauaufträge für einheimische Firmen haben würde… (Link / Archiv)
Der oberste Waffenkontrolleur der UNO, Hans Blix, hat heute seinen Rücktritt angekündigt. Als Grund für seinen Rücktritt gab Blix zu erkennen, dass er nicht mit dem Vorgehen der kriegsführenden Parteien einverstanden ist, die derzeit dabei sind, einen Teil seiner Mitarbeiter abzuwerben. Offenbar planen die Siegermächte in spe auch hier einige Zeit im voraus und bereiten eigene Waffenkontrollen des Landes vor. (Link / Archiv)
Das das Fehlen einer zweiten Supermacht ein Problem ist, hat zwischenzeitlich fast jeder mitbekommen. Den USA kann derzeit kein Land die Stirn bieten, dies ist allgemein bekannt. Problematisch daran ist auch, dass deutlich kleinere Länder auf einmal meinen, sie könnten machen was sie wollten, nur weil sie sich mit den USA gut gestellt glauben. Wenn sogar die Türkei meint, im Norden des Irak einmarschieren zu dürfen und die spanische Regierung glaubt, mit den USA und Großbritanien in einer Reihe stehen zu müssen, scheint es tatsächlich einen Mangel an Stabilität und Verhältnismässigkeit zu geben. Dem sollten die Europäer nun entgegenwirken, zumindest fordert dies Bundeskanzler Schröder. Er drückt sein Anliegen zwar diplomatischer aus, gemeint ist aber die Bildung einer neuen Supermacht. Vor diesem Hintergrund verwundert es auch nicht, dass er im selben Atemzug die mittelfristige Erhöhung des Wehretats andeutete – wobei diese Worte an sich aus rot-grünem Mund schon überraschen. (Link / Archiv)
06.04.2003: USA planen Wiederaufbau des Irak im Alleingang
Obwohl im Irak noch gekämpft wird und sowohl Basra als auch Bagdad noch längst nicht gefallen sind, denkt man innerhalb der Koalition der Willigen bereits konkret an die Zeit nach dem Regimewechsel. In diesem Zusammenhang kündigte Deutschland an, dass man sich am Wiederaufbau beteiligen würde, allerdings nur, wenn dieser unter der Schirmherrschaft der UNO durchgeführt werden würde. Die Antwort der USA auf dieses Angebot ließ nicht lange auf sich warten – und so kündigte die Koalition an, dass der Wiederaufbau unter der Ägide der USA stattfinden werde. (Link / Archiv)
Eine Spur konkreter äußerte sich am heutigen Sonntag der ehemalige US-Botschafter und Berater der US-Regierung, Richard Burt. Gegenüber der Bild am Sonntag sagte er wörtlich: „Europa sollte sich ganz sicher am Wiederaufbau des Irak beteiligen. Dabei muss aber sichergestellt werden, dass Großbritannien, Spanien und Polen – die Partner der Kriegskoalition – aus diesem Wiederaufbau den größten Gewinn ziehen können.“. Diese denkweise zeigt einerseits mit brutaler offenheit, welche Motive den Wiederaufbau des Irak tatsächlich bestimmen, andererseits zeigt es aber auch, dass Länder wie Spanien und Polen für die EU so nicht mehr tragbar sind. Was soll eine Staatengemeinschaft mit Partnerländern anfangen, die über Jahre hinweg Milliarden an Fördergeldern in Anspruch nehmen, sich aber in rauhen Zeiten nicht um eine gemeinsame Willensbildung bemühen und stattdessen ihre „Fördergelder“ einfach von einer anderen Seite abkassieren. (Link / Archiv)
08.04.2003: US-Panzer beschiessen Hotel mit Journalisten
Beim Einmarsch der Koalitionstruppen in Bagdad kam es heute zu einem merkwürdigen Zwischenfall. Ein Panzer der US-Streitkräfte beschoss den 15 Stock des „Palestine“-Hotels, in dem fast die gesamte internationale Presse untergebracht ist. Bei dem Angriff kamen zwei Berichterstatter ums Leben.
Ein Sprecher der US-Armee rechtfertigte den Angriff damit, dass aus der Lobby des Hotels auf die amerikanischen Truppen geschossen worden sei. Leider erwähnte der Sprecher nicht, wieso man den 15 Stock trifft, wenn man auf die Lobby zielt. Im übrigen blieb auch unerwähnt, dass die Lobby weder Fenster noch Türen in Richtung des amerikanischen Panzers hatte. Es bleibt der Eindruck, dass hier Journalisten bewusst unter Druck gesetzt werden sollten. (Link / Archiv)
09.04.2003: Bagdad wurde eingenommen – irakische Regierung untergetaucht
Nach 21 Tagen des Krieges ist heute Bagdad von den Koaltionstruppen weitgehend besetzt worden. Zwar konnte bisher Saddam Hussein nicht festgenommen werden, dafür ist nun jedoch der Machtapparat der irakischen Regierung zerstört. Während die Soldaten weiter versuchen die Stadt zu sichern, wird im Norden des Landes von weiteren Kämpfen berichtet. (Link / Archiv)
24.04.2003: UNO bringt es auf den Punkt – die Koalitionstruppen sind Besatzungsmächte
Während im Irak immer noch viel Ungewissheit über den Verbleib von Saddam Hussein und sein Giftgaswaffenarsenal herrscht, fand die UNO heute erstmals klare Worte gegenüber den USA und Großbritanien. Die UNO erinnerte die Koaltionstruppen daran, dass diese gemäß der Genfer Konvention für die Vorsorgung der Zivilbevölkerung zuständig sei. Wörtlich sagte Kofi Annan, dass er hoffe, dass die Koalitionstruppen ihre Verantwortung als Besatzungsmächte akzeptieren und für das Wohl der Bevölkerung sorgen werden. (Link / Archiv)
02.05.2003: Präsident Bush verkündet das Ende der Kämpfe im Irak
In der vergangenen Nacht hat der Anführer der Willigen vom Flugzeugträger „Abraham Lincoln“ aus das Ende der Kämpfe im Irak verkündet. Um völkerrechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden, sprach er dabei nicht von einem „Sieg“ über den Irak, sondern lediglich von der Einstellung der Kampfhandlungen. Andernfalls wären die USA und Ihre Verbündeten gezwungen gewesen, über 7000 Kriegsgefangene ohne weitere Verhöre freilassen zu müssen und auch die Suche nach weiteren ehemaligen Regierungsmitgliedern wäre nicht mehr möglich gewesen. So bleibt am Ende festzuhalten, dass die Koalition zwar innerhalb weniger Wochen in den Irak einfallen und diesen unterwerfen konnte, von den angeblichen Massenvernichtungswaffen fehlt aber weiterhin jede Spur. (Link / Archiv)
03.05.2003: USA verteilen die Kriegsbeute
Die USA haben erstmals konkret angekündigt, wie sie sich das weitere Vorgehen im Irak vorstellen. Sie schlagen vor, den Irak in drei Zonen aufzuteilen, wobei die Führung von den USA, England und Polen(!) ausgeübt werden soll. Darüber hinaus werden weitere Staaten Truppen zur Stabilisierung der Lage entsenden, während die USA selbst ihr Truppenkontingent verringern werden. Die Länder, die gegen diesen Krieg opponierten, sind in der Nachkriegsplanung natürlich nicht berücksichtigt, ebenso wie die UNO oder die Zivilbevölkerung des Irak. (Link / Archiv)
Der europäische Militärgigant Polen, mit dem dieser Vorstoß der USA offenbar nicht recht abgestimmt war, zeigte sich von der Planung in Washington begeistert und versprach, bis zu 2000 Soldaten in die Nordregion des Irak zu schicken, die fortan unter polnischer Verwaltung stehen sollte. Inwiefern Polen sich diesen Ausflug auf die internationale Bühne leisten kann oder ob 2000 Soldaten ausreichen, um das kurdische Volk von seinen Unabhängigkeitsbestrebungen abzubringen, ließ Staatspräsident Kwasniewski offen. Fakt ist jedoch, dass allein im befriedeten Kabul einige tausend Mann stationiert sind und es dort immer noch zu übergriffen kommt. (Link / Archiv)
Es bleibt zu hoffen, dass die Polen wissen, auf was sie sich eingelassen haben. Dafür, dass man in Kürze erst den EU-Beitritt mit einigen Milliarden subventioniert bekommt, scheint es, als hätte man sich mit dieser Aufgabe schon ein wenig übernommen. Da liegt es eigentlich nur Nahe, dass die USA mit Krediten zur Seite stehen (für die der polnische Staat und die EU bürgen darf) und so Polen immer weiter an sich binden werden.
06.05.2003: Polen will Deutschland und Dänemark mit an die Front nehmen
Immerhin fast drei Tage sind vergangen, bis in Polen die Erkenntnis dämmerte, dass man als verarmter europäischer Militärgigant mit der Rolle einer Besatzungsmacht im Irak in einem von Spannungen durchsetzen Landstrich nicht wirklich glücklich werden kann. Daher entschloss sich heute der polnische Verteidigungsminister Szmajdzinski, Dänemark und Deutschland aufzufordern, Polen als Vertreter Europas im besiegten Irak zur Seite zu stehen. Ganz konkret schweben den Polen ca. 5.000 zusätzliche Soldaten vor – und natürlich auch das nötige Geld, um den Nordsektor finanzieren zu können. Obwohl man die Idee Polens nicht prinzipiell ablehnen müsste, zeigten sich die Regierungen der beidenen eingeladenen Länder doch etwas irritiert, da dieser Vorstoß mit ihnen in keiner Weise abgestimmt war. (Link / Archiv)
Es bleibt abzuwarten, ob hier ein ehrlicher Makler Grundstücke im Nordirak verkaufen wollte oder ob hier ein erneuter Konflikt zwischen den alten und neuen EU-Ländern provoziert werden sollte. Auf jeden Fall ist Europa nun im Zugzwang, denn würde man Polen ohne Hilfe „im Regen stehen lassen“, würde dies die USA ganz offiziell um Hilfe bitten müssen. Und damit wäre Polen de facto der Hinterhof der USA in Europa.
22.05.2003: Eine neue Irak-Resolution
Jetzt ist es also amtlich – die UNO erkennen die USA und Großbritanien als Besatzungsmacht im Irak an und billigen ihnen per Resolution weitreichende Vollmachten zu. Neben der Kontrolle über die irakischen Staatskonten und das Recht, Öl exportieren zu dürfen, wurde den Koalitionsführern darüber hinaus zugesichert, so lange im Amt bleiben zu dürfen, bis eine eigenständige irakische Regierung gebilligt worden sei. Da die Resolution bereits jetzt die Aufforderung enthält, diese in einem Jahr erneut zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, zeigt deutlich, wieviel Zeit noch mindestens vergehen muss, ehe dem irakischen Volk wieder eine eigenständige Regierung zugestanden wird. (Link / Archiv)
29.05.2003: Gerüchte um bevorstehenden Militärschlag im Iran
Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass die USA einen militärischen Angriff auf den Iran vorbereiten. Die amerikanische Administration wirft dem Iran vor, dass von dort das Terrornetzwerk El Kaida unterstütz wird – was natürlich nicht akzeptabel ist. Da die Vorwürfe offenbar nicht konkreter belegt werden können, könnte es tatsächlich darauf hinauslaufen, dass die amerikanischen Sturmtruppen sich persönlich von der „Schuld“ oder „Unschuld“ des Irans überzeugen werden. (Link / Archiv)
30.05.2003: US-Vizeverteidigungsminister relativiert Kriegsgründe
Der amerikanische Vizeverteidigungsminister Wolfowitz hat heute die Gründe für den Irak-Krieg „relativiert“ und dabei indirekt eingeräumt, dass man mit der Sorge um mögliche Massenvernichtungswaffen im Irak vielleicht doch etwas übertrieben habe. Wörtlich wird der Minister zitiert: „Aus bürokratischen Gründen“ habe sich die US-Regierung auf dieses Thema konzentriert, weil es der eine Grund gewesen sei, dem jeder habe zustimmen können.“. (Link / Archiv)
15.06.2003: Rumsfeld droht Belgien
Obwohl auf der ToDo-Liste der USA neben Syrien, Iran und Nordkorea noch einiges an Arbeit steht, werden die USA nicht müde, immer neue Drohungen gegen die Welt auszusenden. Dieses Mal hat es Belgien erwischt – denn das kleine souveräne Land hat vor einigen Jahren ein Gesetz verabschiedet, dass es erlaubt, Kriegsverbrechen im Ausland in Belgien zur Anklage zu bringen. Nachdem dies dazu führte, dass auf einmal hochrangige amerikanische Militärs vor den Kadi gezogen werden sollte, wurde das Gesetz ein wenig entschärft, trotzdem ist es aber immer noch vorhanden. Dies führt unglücklicherweise dazu, dass US-Militärs demnächst ein paar Probleme haben dürften, sich dem Amtssitz der NATO im belgischen Brüssel zu nähern – immerhin könnte die belgische Justiz theoretisch in Aktion treten. Da solch ein aufmüpfiges Verhalten nicht ins Bild der USA paßt, denkt Verteidigungsminister Rumsfeld schonmal darüber nach, den Sitz der NATO zu verlegen. (Link / Archiv)
22.06.2003: George W. Bush weiss, was mit den ABC-Waffen des Irak passiert ist
Heute hat sich der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika mal wieder selbst übertroffen – indem er eine Erklärung dafür abgab, warum bisher immer noch keine ABC-Waffen des irakischen Regimes gefunden wurden. Die Waffen, die seinerzeit immerhin als Grund für den Krieg gegen den Irak herhalten mussten, seien „geplündert oder verbrannt worden“, so der Führer der freien Welt wörtlich. Obwohl Washington mit dieser Aussage signalisiert, dass zukünftig jeder Iraker ein potentieller Giftgas-Terrorist ist, geben sich die Truppen vor Ort noch sehr gelassen. Zumindest gibt es bisher noch keine Berichte davon, dass die Koalitionstruppen in ABC-Anzügen durch die Straßen von Bagdad patroullieren… offenbar schätzt man die Sachlage vor-Ort anders ein. (Link / Archiv)
23.06.2003: Druck auf Bush und Blair wächst
In Großbritanien und den Vereinigten Staaten wächst der Druck auf den Premierminister bzw. Präsidenten. Offenbar gehen immer mehr Geheimdienstexperten, Abgeordnete und Minister davon aus, dass das Bedrohungsszenario „Irak“ deutlich überbewertet wurde. Während Premierminister Blair zu den Vorwürfen derzeit noch schweigt, ließ es sich der Führer der freien Welt nicht nehmen, seinen Kritikern direkt zu antworten. Wörtlich sagte er gegenüber einem US-Senator, dass er [George W. Bush] davon überzeugt sei, „das der entmachtete irakische Staatschef Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfügt habe“. Damit ist eigentlich alles gesagt. (Link / Archiv)
25.06.2003: Zorn der Iraker richtet sich auch gegen die Briten
In der Stadt Al Madschar Al Kabir wurden fünf britische Soldaten von aufgebrachten Irakern getötet. Indirekt bestätigte die Regierung in London, dass das härtere Vorgehen der Soldaten zu diesen Reaktionen in der Bevölkerung geführt haben könnte. Als Konsequenz aus der wachsenden Bedrohung kündigte London an, möglicherweise bis zu 5000 zusätzliche Soldaten im Irak zu stationieren. (Link / Archiv)
02.07.2003: Wenig Grund zur Hoffnung – der Alltag in Bagdad
Karin Leukefeld beschreibt heute in einem Artikel für die Tagesschau, wie hoffnungslos sich der Alltag in Bagdad derzeit darstellt. Es gibt kaum Strom und Wasser, nur wenige Menschen haben Arbeit und ganz nebenbei darf man sich mit Ausgangssperren und Anarchie herumschlagen. Es scheint ganz offenbar so, als bekäme die Koalition der Willigen nicht einmal die Hauptstadt in den Griff… von den restlichen Landesteilen ganz zu schweigen. (Link / Archiv)
04.07.2003: Japan plant Truppenentsendung in den Irak
Während die Koaltionstruppen jeden Tag aufs Neue durch Heckenschützen und Anschläge Verluste in den eigenen Reihen hinnehmen müssen, hat nun Japan signalisiert, Soldaten in den Irak zu senden. Im Gespräch sind derzeit ca. 1000 Soldaten, die im Oktober am Golf eintreffen sollen. Soweit bisher bekannt wurde, sollen die Truppen jedoch nicht an Kampfeinsätzen teilnehmen sondern hauptsächlich Transportdienste verrichten. (Link / Archiv)
09.07.2003: Dänen in der Wüste, so passend wie Beduinen auf Grönland
Auch wenn die Präsenz der dänischen Armee neben den Truppen aus Washington und London etwas an Bedeutung verliert, rückten sich unsere europäischen Nachbarn heute auf eigentümliche Weise ins Rampenlicht. Den im Irak stationierten 380 dänischen Soldaten lieferte ihr Heimatland in diesen Tagen Schneepflüge, Rasenmäher und Streusalz. Leider vergaß man, die bestellten Panzerfahrzeuge und Schutzwesten der Lieferung beizulegen. (Link / Archiv)
11.07.2003: Washington fordert Hilfe von der NATO
Angesichts der nicht enden wollenden Angriffe gegen die US-amerikanischen Truppen und der unerfreulichen Tatsache, dass der Krieg jeden Tag einige Millionen Dollar verschlingt, forderte der Senat den Führer der freien Welt auf, die NATO in die Sicherung des Iraks mit einzubeziehen. Deutschland und Frankreich lehnten bisher eine Beteiligung ohne UNO-Mandat strikt ab und auch die NATO in Brüssel äußerte sich hierzu eher skeptisch. (Link / Archiv)
Während der Senat dem Präsidenten noch darin berät, wie die Finanzierung des Krieges sichergestellt werden könnte, half heute CIA-Chef Tenet seinem Chef aus einer ebenfalls sehr unangenehmen Lage. Tenet hat eingestanden, dass er dafür verantwortlich war (und ist), dass der Führer der freien Welt in seiner Rede an die Nation im Januar 2003 die Lage im Irak und insbesondere dessen atomares Potential etwas dramatischer dargestellt hatte, als es den Tatsachen entsprach. Obwohl die Amerikaner de facto zugeben, dass die Öffentlichkeit in dieser Sache belogen wurde, bleiben die Briten derweil bei ihrer Darstellung, wonach der Irak im Januar tatsächlich über das entsprechende nuklear-militärische Potential verfügt hätte. (Link / Archiv)
13.07.2003: Hans Blix beschuldigt Premierminister Blair
Der ehemalige oberste Waffeninspekteur der UNO, Hans Blix, hat heute namentlich Tony Blair beschuldigt, er habe das Waffenarsenal des Irak „überinterpretiert“. Mit diesem Vorwurf reiht sich Blix in die Riege der Kritiker am Irak-Krieg ein, deren Stimmen in diesen Tagen immer lauter werden. (Link / Archiv)
Trotz der wachsenden Kritik in Europa und Amerika geht es zumindest mit dem provisorischen Verwaltungsrat – einer Art Übergangsregierung des Irak – etwas weiter. Das von den USA berufene und beaufsichtigte Gremium tagte heute erstmals in Bagdad. Dort beschlossen die Vertreter der verschiedenen Volksgruppen, in Kürze eine Delegation zur UNO zu senden, die die Legitimation und die weiteren Pläne zum Wiederaufbau der Völkergemeinschaft mitteilen soll. (Link / Archiv)
17.07.2003: Jetzt ist es amtlich – Koalitionstruppen befinden sich im Guerilla-Krieg
Der neue Kommandeur der US-Truppen, General John Abizaid, hat heute erstmals bestätigt, dass sich seiner Ansicht nach die Koalitionstruppen mit einem Guerilla-Krieg konfrontiert sehen. In diesem Zusammenhang erwähnte der neue Militärführer am Golf ebenfalls, dass er keine weitere Kritik am Weissen Haus oder dem Verteidigungsministerium von Seiten seiner Soldaten dulde. Diese Äußerung ist offenbar auch deshalb aus Sicht des General nötig geworden, da immer mehr Soldaten öffentlich bekunden, nun endlich nach Hause zu wollen. (Link / Archiv)
19.07.2003: Britischer Biowaffenexperte Kelly nahm sich das Leben
Jetzt ist es amtlich – der britische Biowaffenexperte Kelly nahm sich nach intensiven Verhören eines Parlamentsausschusses gestern das Leben. Kelly wurde von der Regierung in London beschuldigt, die Quelle für einen Bericht der BBC gewesen zu sein, wonach die Regierung in London die Bevölkerung über die tatsächle Bedrohung des Iraks im Unklaren gelassen habe. Premierminister Blair, dem die Presse nun vorwirft, er und seine Regierung hätten Kelly in den Tod getrieben, erklärte zu der anstehenden Untersuchung des Falls lediglich: „Die Untersuchung dürfe sich nur mit Kellys direkten Todesumständen beschäftigen, nicht aber mit der offiziellen Rechtfertigung des Irak-Krieges“. Der zuständige Londoner Richter entgegnete hierauf trocken, „er werde selbst entscheiden, wie weit die Untersuchung gehen werde“. (Link / Archiv)
24.07.2003: USA zeigen die Leichen der Söhne Saddam Hussein
Um dem irakischen Volk zu demonstrieren, dass die alten Herrscher aus Sicht der Koalitionstruppen keine Macht mehr haben, wurden in diesen Tagen Journalisten die Leichen der beiden Hussein-Söhne Udai und Kusai gezeigt. Die Demonstration der präparierten und zurechtgemachten Leichen löste, vor allem in Europa und den USA, eine Diskussion darüber aus, ob eine solch morbide Präsentation für ein als zivilisiert geltendes Land statthaft sei. (Link / Archiv)
30.07.2003: Blair bleibt Antworten im Mordfall Kelly schuldig
Premierminister Blair, der wegen des Todes des Biowaffenexperten Kelly unter großem innenpolitischen Druck steht, blieb heute die Antwort auf Fragen zum Thema „Kelly“ schuldig. So ist weiterhin unklar, ob Kelly tatsächlich die Quelle für den umstrittenen BBC-Bericht ist, darüber hinaus stellt sich aber auch weiterhin die Frage, ob die Regierung in London die Gefährdung durch Saddam Hussein bewußt übertrieben hat. (Link / Archiv)
01.08.2003: Es tobt ein Guerillakrieg
Das es sich im Irak tatsächlich um einen Guerillakrieg handelt, wird von Tag zu Tag deutlicher. Über 170 tote US-Soldaten wurden bisher verzeichnet, wobei sich die Zahl der Toten nach der offiziellen Verkündigung des Kriegsendes drastisch erhöht hat. Heute nun nahm der Krieg eine andere Form an, diesmal brennt eine Gaspipeline 200 Kilometer nördlich von Bagdad. Als sei das noch nicht genug, tauchte außerdem noch ein Tonband mit der Stimme Saddam Husseins auf. Es heißt, der Diktator fordere alle Iraker zum Widerstand gegen die Besatzer auf. Das Tonband wurde vom US-Geheimdienst als authentisch eingestuft. (Link / Archiv)
07.08.2003: USA geben Einsatz von verbotenen Brandbomben zu
Heute gaben Vertreter des Pentagon erstmals zu, dass im Irak Weiterentwicklungen der im Vietnam-Krieg eingesetzten Napalm-Bomben eingesetzt wurde. Die Feuerbomben vom Typ MK-77 hätte, so die offizielle Sprachregelung, „eine andere chemische Zusammensetzung als Napalm, jedoch die gleiche Wirkung“. Das Napalm als international geächtet gilt und die USA darüber hinaus bereits vor zwei Jahren die vollständige Vernichtung ihrer Napalm-Bomben zugesagt hatten, scheint dabei nicht zu stören. (Link / Archiv)
14.08.2003: Resolution der Vereinten Nationen erkennt den iraktischen Regierungsrat an
In New York wurde heute auf Initiative der USA eine Resolution verabschiedet, die dem irakischen Regierungsrat internationale Anerkennung zubilligt und darüber hinaus grundsätzlich den Weg für ein humanitäres Engagement der UNO im Irak ebnet. Obwohl der sogenannten UNAMI-Mission eine „bedeutende Rolle“ beim Wiederaufbau des Irak zugedacht war, haben sich die USA, namentlich Vizepräsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, gegen ein weitergehendes Mandat ausgesprochen. So bleibt der Irak weiterhin in der Hand der Koalitionstruppen. (Link / Archiv)
19.08.2003: Schwerer Anschlag auf Hauptquartier der UNO im Irak
Bei einer gewaltigen Bombenexplosion vor dem Hauptquartier der UNO in Bagdad sind 17 Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen war auch der Sonderbeauftragte der UNO, Sergio Vieira de Mello. Neben den Toten sind ca. 100 Verletzte zu verzeichnen, eine überlebende Journalistin beschrieb den Anschlag mit den Worten, es habe sich hierbei um ein „wahres Blutbad“ gehandelt. Berücksichtigt man, dass derzeit täglich Soldaten der Koalitionstruppen in den Straßen Bagdads zu Tode kommen, ist dies sicherlich nur der vorläufige Höhepunkt in dem von Saddam Hussein propagierten Guerillakrieg. (Link / Archiv)
22.08.2003: USA wollen weitere Resolution der Vereinten Nationen
Obwohl die Tinte der letzten Resolution noch nicht trocken ist, rufen die USA erneut nach Hilfe der UNO. Die Wucht des Anschlags vor wenigen Tagen hat in den USA die Erkenntnis gedeihen lassen, dass man das irakische Volk möglicherweise falsch eingeschätzt hat. Um nun nicht ständig allein den Kopf für die Freiheit des Irak hinhalten zu müssen, forderte Außenminister Powell daher wie selbstverständlich, dass Blauhelmtruppen im Irak unter dem Kommando der USA für Frieden und Freiheit sorgen mögen. Einmal mehr bestechen die USA in diesen Tagen durch eine nie dagewesene Dreistigkeit, die jedoch von der UNO sogleich abgeblockt wurde. Während Frankreich selbstbewusst den Alüren der USA entgegentritt, beschränkte sich UNO-Generalsekretär Annan auf die Aussage, dass die UNO keine eigene Friedenstruppen in den Irak zu entsenden gedenkt. (Link / Archiv)
26.08.2003: Krieg im Irak beschert den USA ein Rekorddefizit
Nach den anfänglichen Euphorie macht sich nun auch in Washington bemerkbar, dass der deutlich verlängerte Krieg im Irak nicht nur politisch ein Problem ist. Experten der Haushaltsbehörde gaben heute bekannt, dass die Regierung bis Ende 2003 ein Defizit von 401 Milliarden US-Dollar erwartet. Bedenkt man, dass Deutschland für diesen Zeitraum immerhin mit 40 Milliarden Euro rechnet, ist die Differenz – selbst bei höherer Leistungsfähigkeit der USA – immer noch sehr groß und besorgniserregend. (Link / Archiv)
[Mangels Zeit wird die Pflege dieses Artikels an dieser Stelle beendet]
Pingback: Querbeet durchs Internet » Blog Archive » Der zweite Golfkrieg